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Es ist geschafft! 102 Schüler/innen der Erweiterten Realschule (Johannes-Gutenberg-Schule) Schwalbach atmeten auf, ebenso die 45 Lehrpersonen des Kollegiums, denn die Abschlussfeier im „Haus für Kultur und Sport“ zu Hülzweiler beendete für eine weitere Schülergeneration die vorläufige schulische Laufbahn. Vorausgegangen war der Feier ein ökumenischer Gottesdienst, gestaltet von Religionslehrerin Nicole Franz-Fidelak und Diakon Ewald Langenfeld. Danach hatten die Schüler/innen ihre Sorgen und Ängste auf Zettel geschrieben und an Luftballons (die Aktion wurde unterstützt von Fa. Fera Stahlbau, Ensdorf/Schwalbach und dem Kinderschutzbund Schwalbach) in den Himmel aufsteigen lassen.

Von den 102 Absolvent/inn/en haben 51 den Hauptschulabschluss erreicht, davon 27 mit der Berechtigung zum Besuch der zweijährigen Berufsfachschulen (Handelsschule, Gewerbeschule, Sozialpflegeschule). 51 Schüler/innen erreichten den Realschulabschluss, davon 16 einen qualifizierten Abschluss mit Übergangsberechtigung auf die gymnasiale Oberstufe. Für den besten Notendurchschnitt wurden die Geschwister Laura (14,43) und Catharine (14,36) Borchardt ausgezeichnet – ein bis dato einmaliges Ergebnis in der Schwalbacher Schulgeschichte. 11 Schüler/innen sind in den Klassenstufen 9 und 10 in einem A-Kurs in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch, Physik und Chemie auf erhöhtem Niveau zwecks Vorbereitung auf die gymnasiale Oberstufe vorbereitet worden.

Mit einem flotten, unterhaltsamen Programm unterhielten die Schulabgänger/innen ihre anwesenden Eltern, Freunde, Kollegium sowie die Ehrengäste, darunter die beiden ehemaligen ERS/JGS-Rektoren Hans-Josef Linn und Winfried Kreutzer.

Konrektor Gerd Tölle, der zur Zeit die Funktion des Schulleiters innehat, stieg in seine Festrede mit einer vermeintlich provozierenden Aussage ein: „Die heutige Jugend ist verdorben, böse, gottlos und faul. Es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten.“ Dieses 3000 Jahre alte Zitat aus Babylon  wie auch die zu allen Zeiten negative Meinung der Erwachsenen gegenüber der Jugend rückte Gerd Tölle als „Fehler“ zurecht. Die gescholtene Jugend habe in den vergangenen drei Jahrtausenden immerhin das Rad erfunden, die Pyramiden gebaut, Weltreiche geschaffen, Erdteile entdeckt sowie Mond und Mars erkundet.

Tölle warf den Blick nach vorne: „Es wird auch wieder diese heutige Jugend sein, die aktuelle Probleme wie Energieversorgung, Umweltbedrohung, Krankheiten und Not in den Griff bekommen wird.“ Er appellierte dabei an die Welt der Erwachsenen: „Schenken wir Euch doch einfach mehr Vertrauen!“

Dies hätten die Schüler/innen während ihrer Schulzeit getan. „Geht Euren Weg!“, ermunterte Gerd Tölle die Schulabgänger/innen, „Wir verlassen uns auf Euch!“.

Dankesworte richtete Tölle auch an die Eltern, Freunde und Lehrpersonen für deren Unterstützung und Motivation während schwieriger Zeiten. Wer seinen Weg gehe, der müsse auch auf alle Wegweiser achten. Den vom Bildungsministeriums übermittelten Dank und die Anerkennung für die erreichten guten Prüfungsleistungen besonders in Mathematik leitete Tölle an die Fachkollegen und besonders an die Schulabsolventen weiter.

Schulsprecherin Chantal Weiler skizzierte mit ihrem Stellvertreter Nico Schwind in humorvoller und lebendiger Art den Weg der jungen Menschen, untermalt mit einem bunten Mix treffender musikalischer Beiträge. „Erst Kindergarten, dann Grundschule, schließlich Erweiterte Realschule. Die Jahre vergingen wie im Flug. Eine erste große Aufregung gab es nach den Klassen 5 und 6, denn wir wurden in der Klassenstufe 7 aufgeteilt.“, beschrieb die Schulsprecherin den anfänglichen Werdegang an der weiterführenden Schule. Untermalt von „Dieser Weg wird kein leichter sein“ kam sie auf die Prüfungssituation zu sprechen. Nico Schwind ergänzte: „Im Nachhinein muss man sagen: Es wird nicht alles so heiß gegessen. Wir dürfen stolz sein auf unsere Leistung.“ Geradezu wegweisend war der Musiktitel „Mit 17 hat man noch Träume.“ für die derzeitigen Pläne der Jugendlichen. Eher humorvoll zu verstehen war die eingespielte musikalische Perspektive „Ich wär’ so gerne Millionär.“ Nico Schwind schloss die Retroperspektive mit den Worten: „Denkt immer daran: ‚Be happy!’ “

Den Festreden folgte die mit Spannung erwartete Übergabe der Abschlusszeugnisse, deren Inhalt die Schulabgänger sofort fleißig studierten.

Zur Programmgestaltung trugen bei die Klassen 9H1 (2 Tänze), 9H2 (Sketsch und „Die etwas andere Modenschau“), 9H3 (2 Liedbeiträge), 10.1 („Space Taxi“) und 10.2 (Tanz). Alles in allem kurzweilige Unterhaltung, die Anklang beim Publikum fand.

Im Rahmen dieser Feier wurde auch der Pädagoge Peter Leistenschneider offiziell verabschiedet, der in seinen 40 Dienstjahren seit 1992 an der ERS/JGS unterrichtete und mit Schuljahresende in den wohlverdienten Ruhestand geht. Gerd Tölle überreichte ihm die Entlassungsurkunde und hob Leistenschneiders „hervorragende pädagogische Leistung und sein entgegenkommendes menschliches Verhalten“ hervor.

Die Moderation des Abends oblag Vlora Dervishi und Nico Hahn die in lockerer Manier durch das Programm führten; zeitweise Unterstützung erhielten sie bei den Darbietungen der einzelnen Klassen durch Alexander Jenal und Milena Angnes.

In einer einstündigen Pause hatte die Schulgemeinschaft mit ihren Gästen Gelegenheit, sich an einem lecker zubereiteten Büfett (geliefert von Fa. Haas) zu stärken.

Wie bereits im letzten Jahr blieben nach der Zeugnisausgabe die Entlassschüler/innen  zusammen und feierten mit Eltern und Lehrer/innen in der Festhalle weiter. Tanzlehrer Barfusz-Pernat von der gleichnamigen Tanzschule in Saarlouis, mit der die ERS / JGS seit einigen Jahren intensiv kooperiert,  bot zu vorgerückter Stunde mit Abschlussschüler/nnen noch eine Kostprobe dessen, was sie sowohl im Schnupper-Tanzkurs (mit Benimm-Regeln) während der Projektwoche als auch in den Tanzstunden im Sportunterricht gelernt hatten.

Viel beachtet und bejubelt war eine Tanzvorführung, dargeboten von Angelina Schmitt und Gianlucca Cicerone (Kl. 10.2), die seit Jahren schon mit Erfolg an vielen Tanzturnieren und Meisterschaften teilnehmen. Bis Mitternacht wurde noch mit einer fetzigen Disco gefeiert, bevor es bis in den frühen Morgen in manchem Privatkeller weiterging. Ein wahrhaft zünftiger Abschluss zum Ende der (vorläufigen) Schullaufbahn!

Allen, die zum Gelingen des Abschussfestes (Vorplanung, Gestaltung des Gottesdienstes und des Programms, Bewirtung, Spenden zur Beköstigung, Herrichten und Aufräumen des Saals, Beschaffung der Musik- und Beleuchtungsanlage) beigetragen haben, sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt.