2012 wurde im Landkreis Saarlouis das Modellprojekt LOGISCH konzipiert. Ziel ist es, ein Programm zur Gewalt- und Mobbingprävention zu erarbeiten.
Zu Beginn des Projektes hat das ISPO-Institut eine Befragung von ca. 400 Schülern der Klassenstufen 5 bis 9 durchgeführt. Die Ergebnisse der Befragung wurden am 14.März 2013 dem Lehrerkollegium präsentiert, die Schulleitung stellte sie am 09.April den Elternvertretern der Schule vor.
Die Fragen waren in acht Kategorien eingeteilt:
· Klassenklima allgemein
· Kommunikative Ebene
· Soziale Beziehungen
· Soziales Ansehen
· Ausnutzung
· Androhung und Anwendung körperlicher Gewalt
· Von Schülern als abwertend wahrgenommenes Verhalten von Lehrern
· Psychische und physische Auswirkungen
Die Ergebnisse der Fragebogen-Auswertung waren insgesamt sehr erfreulich. Sie wurden als Bestätigung für die seit vielen Jahren laufende pädagogische Arbeit der Schule gewertet.
So ist deutlich geworden, dass sich die große Mehrheit der Schüler/innen in der Schule wohlfühlt und nur wenige oder keine Probleme hat.
87,5% der Schüler/innen gaben an, dass sie in der Klasse ein eher gutes Klima hätten.
Auf der kommunikativen Ebene, also im Umgang miteinander, sprachen sogar 95,9% von einem guten Klima.
Ihr soziales Ansehen in der Klasse bzw. Schule empfinden 88,8% generell als eher gut.
Nur 0,4% fühlen sich von Mitschülern ausgenutzt.
Besonders erfreulich: 96% der befragten Schüler/innen gaben an, dass sie nicht regelmäßig oder häufig körperliche Gewalt oder die Androhung von Gewalt in der Schule erleben.
Auch was das Verhalten von Lehrern angeht, erleben 95,2% das Klima, das durch ihre Lehrerinnen und Lehrer entsteht, als eher gut.
Es gab allerdings auch Ergebnisse, die nachdenklich machten und als Herausforderung verstanden werden:
So bewertet jeder dritte Schüler seine Klassengemeinschaft negativ und zwischen 10 und 20% fühlen sich im Unterricht bzw. in der Klasse von ihren Mitschülern nicht respektiert.
Sowenig körperliche Gewalt es in der Schule gibt, erleben nach eigenen Angaben jedoch 25,2% der Schülerinnen und Schüler regelmäßige Drohungen auf dem Schulweg häufig und/oder über einen längeren Zeitraum.
Und besonders erschreckend: Mehr als zwei Drittel berichten von regelmäßigen/häufigen Hassgruppen im Internet (Cybermobbing). Betroffen sind hiervon alle Klassenstufen, die 8. und 9. Klassenstufe jedoch auffallend häufiger.
In einer ersten Arbeitsgruppe, in der neben der Schoolworkerin der Schule auch Lehrer, Eltern und Schüler vertreten sein werden, werden die Ergebnisse ausgewertet, erste Maßnahmen und ein längerfristiger Handlungsplan erarbeitet.