Einmalig in der Geschichte der Johannes-Gutenberg-Schule (ERS) Schwalbach: Beim Landesfinale der Volleyballer, Wettkampfklasse II (Jahrgang 1990 – 1993), siegte das Jungen-Team gegen das Gymnasium Ottweiler verdient mit 3:1 und wird damit das Saarland auf Bundesebene in Berlin vertreten.
Zehn Schüler waren von Diplom-Sportlehrerin Barbara Tadros, (ehemalige polnische Nationalspielerin) in einer Volleyball-Arbeitsgemeinschaft seit mehreren Monaten für die Wettkämpfe auf Landesebene vorbereitet worden, darunter auch Schüler, die nicht aktiv in einem Verein spielen. Die erste Hürde zur Qualifikation für Berlin war vor wenigen Wochen beim Vorentscheid in Saarlouis genommen worden, wo gestandene Teams verschiedener Schulen aus dem Saarlouiser Umkreis auf die Plätze verwiesen werden konnten.
Am vergangenen Montag galt es, das Ticket für Berlin im Spiel gegen das Gymnasium Ottweiler (Betreuer: Dr. Bernd Grauvogel) zu lösen. Im Vorfeld war mit Hilfe des Vorsitzenden der Hülzweiler Volleyballer, Bernd Göbel, das Spielfeld wie bei Begegnungen der Zweiten Bundesliga vorbereitet worden. Von der elektronischen über die manuelle Anzeigetafel bis hin zur Mikrofonanlage war alles stimmig. Schülerinnen der Klassenstufen 7, 8 und 10 waren als Schiedsgericht eingesetzt.
Zahlreiche Eltern, Angehörige und Schulklassen hatten auf der Tribüne Platz genommen, um „ihr“ Team anzufeuern. Plakate wie „We are the best“ und „Christian, wir lieben Dich“ vermittelten eine Atmosphäre wie bei großen Wettkämpfen – die richtige Einstimmung für Berlin. Vor solch stattlicher und vor allem fachkundiger Kulisse trafen zwei ebenbürtige Gegner in der Jahn-Sporthalle aufeinander. Ebenbürtig allein schon deshalb, weil die Mehrzahl der Schüler den Volleyballsport nur in einer so genannten „Volleyball-Arbeitsgemeinschaft (AG“ pflegt.
Die Schwalbacher trugen in dieser Partie erstmals neue, schmucke Schultrikots. Gespielt wurde nach offiziellen Regeln auf drei Siegsätze, als Schiedsrichterin hatte der Volleyball-Verband Tina Bauer entsandt, die Begegnung souverän und ohne Beanstandung leitete.
Bereits bei den ersten Aufschlägen ließen die Schwalbacher keinen Zweifel aufkommen, dass sie gewillt waren, das Bundesfinale zu erreichen. Im ersten Satz führten die Gastgeber nach zwölf Minuten schnell mit 20:9 und ließen am Ende dem Gegner mit 25:10 keine Chance.
Auch der zweite Satz war eine klare Angelegenheit für die ERS Schwalbach. Selbst als Ottweiler nach einem Rückstand von 11:5 und nach einem Gleichstand von 13:13 bis auf 16:14 herankam, siegten die Gutenberg-Schüler sicher mit 25:16. Im dritten Satz hinkte Schwalbach ständig einem Rückstand hinterher, kam nach einem Zwischenstand von 13:13 durch Unachtsamkeiten wieder ins Hintertreffen und konnte auch eine kurzfristige 17:15-Führung nicht weiter ausbauen. Ottweiler wehrte sich geschickt, kam heran und drehte auch die 20:19-Führung der Gastgeber letztlich zu einem Sieg mit 22:25 Punkten. „Angst um den Sieg“ kommentierte dazu ein Insider die Not der Schwalbacher bei der Aufholjagd der tapfer spielenden Ottweiler Gymnasiasten.
Vor den Preis haben die Götter jedoch bekanntlich den Schweiß gesetzt. Am tapfer aufspielenden Gegner steigerten sich die Gastgeber, geschicktes Taktieren und Auswechseln führte die Jungen der ERS Schwalbach doch noch auf die Siegerstraße. Schon zu Beginn des vierten und letzten Satzes erspielten sie sich dank ihres Vormannes Christian Ersfeld einen komfortablen Vorsprung von 8:2, den die Gäste aufgrund nachlassender Kräfte bis zum Schluss nicht mehr wett machen konnten. Selbst beim Stande von 22:15 zweifelte niemand mehr am Erfolg der Gastgeber; am Ende hieß es 25:17. Die Schüler der ERS Schwalbach zeigten eine geschlossene Mannschaftsleistung, wobei vor allem beachtenswert war, dass die jüngeren Spieler bestens bei den erfahreneren integriert waren – sicherlich ein Verdienst der Trainerin Barbara Tadros.
Als Beauftragter des Bildungsministeriums überreichte Winfried Demuth die Siegerurkunde und ein kleines Präsent. Das Team der ERS Schwalbach spielte mit: Stephan Jung (Klasse 6.1), Yannik Mommersheim, Anton Saizew (beide 7M2), Philipp Ersfeld, Christopher Rietz (beide 9M1), Christian Ersfeld, Andreas Heckmann, Daniel Rupp, David Sanderhof (alle 10M1).