Ich danke und verabschiede mich von Euch!“ Mit diesen Worten verabschiedete sich am Freitag, 31. Januar 2014 gegen 10:20 Uhr Lothar Kopp über die Schulsprechanlage von der Schülerschaft. Als Fachlehrer für Deutsch und Musik, bis zu diesem Zeitpunkt dienstälteste und älteste Lehrkraft an der JGS, ging Kopp nach 45 Dienstjahren in den verdienten Ruhestand.
Zur internen Feier mit dem Kollegium waren sehr viele frühere Kolleg/inn/en erschienen; sie erlebten eine nicht nur von Wehmut, sondern auch von Humor geprägte Verabschiedung. Schließlich war Lothar Kopp eine Institution an der JGS, deren Entwicklung bis zur heutigen ERS/GemS er von Anfang an miterlebt und deren Schulchor, -band und –orchester sowie Lehrerchor er aufgebaut und jahrzehntelang erfolgreich betreut hatte. Auch hatte er anlässlich eines jeden Lehrergeburtstages in der Pause zur Gitarre gegriffen und „Heut’ ist Dein Geburtstag…“ angestimmt (was alle vermissen werden).
Die Verabschiedungsfeier für Lothar Kopp war keine Seifenoper, sondern eine Tischmusik zum warmen Büfett – ein würdiger Abschluss für einen beliebten Lehrer und Kollegen, den sogar Grüße Ehemaliger erreichten. Zu Beginn des musikalischen Menüs servierten als Vorspeise die Jung-Kollegen Barbara Johannes (Gesang) und Gianni Gelati (Piano) „Music was his first love“.. Damit rückten sie gleich zu Beginn Kopps Lebenselixier in den Mittelpunkt – die Musik. Der Lehrerchor, einstudiert diesmal von „Jung“-Pensionär (2013) Fred Weißenfels, präsentierte in zwei Teilen den musikalischen Hauptgang. Liedgut, das Lothar Kopp mit seinen Kollegen zu verschiedenen Anlässen gesungen hatte, war nunmehr auf ihn umgedichtet worden. Das eigentlich wehmütig stimmende „Bye,bye“ hatte den fröhlichen Unterton, dass man sich ja bald wieder sieht – spätestens zur Verabschiedung des nächsten Kollegen gegen Ende des Schuljahres.
Schulleiter Hartmut Walla nahm die offizielle Verabschiedung vor. Bevor er die obligatorische Entlassungsurkunde überreichte, skizzierte er in humorvollen Worten den privaten wie auch beruflichen Werdegang des verdienten Pädagogen. „Respekt und Dank!“ zollte er einleitend. Er habe Lothar Kopp stets „als freundlichen und verständnisvollen Kollegen mit einem außergewöhnlichen Engagement“ erlebt. „Mit Trauer und Verlust über das Vergangene“ gehe „hoffentlich auch ein Stück Sehnsucht und Lust für neue Erfahrungen einher….Wir bleiben zurück, Ihnen viel Glück! Sie werden uns fehlen!“ – womit er dem gesamten Auditorium aus dem Herzen sprach.
Die Schar der Gratulanten eröffnete der Personalrat mit einem Präsent. 1. Konrektor Gerd Tölle, zuständig für die Vertretungspläne, übergab dem scheidenden Kollegen seine „Vertretungsmarke“ als Ansteckorden („höchste Auszeichnung, die bisher nur zwei Kollegen widerfahren ist.“). Der ehemalige Schulleiter Hans-Josef Linn, jahrzehntelang Kopp’s Wegbegleiter, ließ ein humorvoll gestaltetes, individuelles „Zeugnis“ überreichen (es war ja Tag der Zeugnisausgabe!).
Lothar Kopp setzte ein musikalisches Sahnehäubchen drauf: Er dankte in der ihm eigenen Art: „Ein Lied sagt mehr als viele Worte…“, wobei der Inhalt auch eine Referenz an seine Ehefrau war, die soviel Verständnis für seine Hobby s aufgebracht hatte. Nach den Zeilen „Der Vorhang fällt, der Musicus tritt ab, die Zeit mit Euch möchte ich nicht missen.“ legte Kopp letztmals die Gitarre zur Seite, mit Standing Ovation der Gästeschar für diese Form des Abschieds bedankt.
Da Lothar Kopp auch ein fester Bestandteil der JGS-Lehrerfastnacht war, durfte dem musikalischen Hauptgang eine humoristische Nachspeise nicht fehlen. „Die 3 Putzfrauen“ (Nicole Franz-Fidelak, Heide Leblang, Elfi Zimmer) erwiesen ihre Referenz zwar mit einem Meer von Tränen, gewannen jedoch ihre Fassung wieder und überreichten ein Präsent zwecks sinnvoller Beschäftigung damit im Ruhestand. Den doppelten Lothar Kopp gab es danach, als es hieß „Ich wollt’ ich wär’ der Lothar Kopp“ (Gerald Wind) – ein Rückblick in Versform auf das, was Kopp nicht mehr machen „muss“ und als Vorschau, was er jetzt alles machen „kann“. Allerdings: „Ich stelle fest, oh grand Malheur, als Pensionär hab’ ich es schwer.“ Lothar Kopp erhielt zudem einen individuell gefertigten JGS-Sessionsorden (Gestaltung: Willi Schuler). Die musikalische Speisefolge wurde beschlossen mit dem gemeinsamen Lied „Dem Lothar Kopp, dem Musicus, dem galten uns’re Lieder“ (nach der Melodie „Zum Blauen Bock“). Noch einmal, allerdings zum letzten Mal war hier Gelegenheit, Dank und Abschied zum Ausdruck zu bringen.
Wer so lange im Dienst war, der hatte auch eine so lange Verabschiedung verdient…….