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Bei tropischen Außen- und saunaähnlichen Innentemperaturen fand die diesjährige Abschlussfeier der Johannes-Gutenbergschule Schwalbach (Gemeinschaftsschule) in der Kulturhalle Schwalbach-Hülzweiler statt. Zuvor hatten die Absolventen mit ihren Eltern und Lehrer/inne/n einen gemeinsamen Gottesdienst (Gestaltung: Pfarrer Reinhard Janich, Nicole Franz-Fidelak, Elisabeth Faller) in der örtlichen Kirche gestaltet.

Danach ließen die Schulabgänger/innen traditionell vor dem Feuerwehrgerätehaus Luftballons aufsteigen, an denen Kartenwünsche  hingen.

Insgesamt waren 112 Schüler/innen zu den Abschlussprüfungen angetreten. Von den 58 Hauptschulabsolventen haben 28 einen „Qualifizierten Hauptschulabschluss“ erworben. Landesweit sei dies ein „sehr gutes Ergebnis“, kommentierte Schulleiter Hartmut Walla diese Quote. Den Realschulabschluss bestanden 54 Schüler/innen, davon können 26 einen weiterqualifizierenden Abschluss erwerben. Die Zahlen, so Walla, seien „Belege einerseits für leistungsstarke Schüler/innen an der Johannes-Gutenberg-Schule, anderseits für die qualifizierte Leistung der Lehrer/innen.

Die Abschlussfeier selbst stand unter dem Motto „Es war einmal märchenhaft schön.“ und wurde vom Gespann Alisha Rohlinger/Christoph Leblang moderiert. Die themengerechte Bühnendekoration (Gestaltung: Fachlehrerin Karoline Huffer, Cansu Saglam, Michelle Zimmer, Karina Kirsch, Samantha Maaß. sorgte für die märchenhafte Atmosphäre.

Schulleiter Hartmut Walla kam dem Wunsch der Moderatoren, als „König zu seinem Volke“ zu sprechen, in humorvollen wie auch ernsten Worten gerne nach; er lobte eingangs seiner Ausführungen die Schulabgänger/innen als „schönsten Schmuck“ im Saale.

Walla ging auf die vergangene Schulzeit ein und verglich die pädagogische Arbeit des Lehrpersonnals mit „Bäumen, die ihre schützenden Äste ausgebreitet“ hätten. „Blitz und Donner gab es, oft blies euch eine Böe entgegen, es galt Durststrecken zu überwinden, doch letztlich habt ihr alle Wetterkapriolen überwunden.“ Sein Dank richtete sich an die Lehrerschaft und gleichfalls an die Adresse der (übrigens zahlreich erschienenen) Eltern.

Er wolle, so der Schulleiter aber auch „ein Wort an diejenigen richten, bei denen nicht alles so glatt verlaufen sei. Euch gilt meine besondere Hochachtung und mein besonderer Glückwunsch!

Walla spannte den Bogen von der schulischen Vergangenheit („Eine Zeit mit viel Sicherheit ist nun vorbei.“) zur Zukunft der Schulabgänger. Zum bei Schülern täglich beobachteten Umgang mit Handy und PC stellte er die Frage: „Ist das virtuelle Leben wichtiger?“ und gab zu bedenken, dass „Fürsorge, Liebe, Halt nur im realen Leben zu finden“ seien. Abschließend gab er den Absolventen mit auf den weiteren Lebensweg: „Habt Kraft und Mut, die Segel richtig zu setzen!

Als Schülersprecherin griff Viktoria Petry, zuvor noch am Klavier Aylin Lura (Gesang) begleitend, das „Märchen“-Motto auf und verglich in einer heiteren Rede die Schulzeit mit einer „Vorlesung von Märchen an die Enkel“. Manche seien sich vorgekommen wie „Rapunzel im hohen Turm eingesperrt, oft mit sehnsuchtsvollem Blick.“ In der 5. Klasse sich noch als „junge Geißlein“ fühlend sei man jedoch „nicht dem großen, bösen Wolf begegnet, auch nicht der Hexe“. Ab Klasse 8 sei es „aufwärts“ gegangen, auch wenn man oft die „strenge Mutter als Stiefmutter empfunden habe. Zwischendurch habe „die eine oder andere Prinzessin ihren Prinzen bekommen, manchmal auch nur für zwei Wochen“. Manche Strafarbeit sei wie im Märchen das „Pech“ gewesen und wenn man nicht „wie bei Frau Holle mit Gold übergossen worden sei, so habe man letztendlich aber die Zeugnisse bekommen.

Vor der Zeugnisausgabe boten alle Abschlussklassen ein unterhaltsames Programm. Die 9H3 veranstaltete ein heiteres Märchenraten mit ausgewählten Lehrer/innen, die 10.1 sang „Let it be“, die 9H1 bot eine moderne Fassung von „Aschenputtel“. Die 10er kürten ein Königspaar, ehrten dazu ergänzend  einen  umfangreichen Hofstaat und sprachen auf diese originelle Art ihren Dank an die Lehrerschaft aus.

Stellvertretend für den Lehrkörper sprach ein Trio. Zuvor hatte Heide Leblang („Ich habe noch nie eine Rede gehalten und habe mir deshalb Unterstützung von einer Deutschlehrerin und einer Freundin geholt.“) dafür um Verständnis gebeten. Unterstützt von Nicole Franz-Fidelak und Elfie Zimmer führte sie in erheiternder Wechselrede aus: „Im Märchenwald waren viele Aufgaben zu bewältigen, mit dem Ziel, Prinzessinnen und Prinzen heranzubilden. Dazu wurden ausgerechnet wir Hexen und Drachen beauftragt.“ Auch wenn zwischendurch „das siebenköpfige Ungeheuer Pubertät aufgetaucht“ sei, so hätte man doch mit vereinten Kräften alles bewältigt. „Ihr fühlt Euch jetzt wie Hans im Glück.“ Richtungweisend bemerkte das Trio: „Wir entlassen Euch als Prinzessinnen und Prinzen ins Leben, es ist jedoch noch ein langer Weg, um ein guter König zu werden.“ 

Als Klassenbeste wurden bei der Zeugnisausgabe ausgezeichnet: Simon Kraus (9H1), Lukas Braun (9H2), Maurizio Vono (9H3), Marco Forster (10.1 –  auch gesamtbester Schulabsolvent), Antonio Jagodin (10.2).

Mit Gesprächen über Vergangenes und Künftiges sowie einer zünftigen internen Feier bis tief in die Nacht klang die Entlassungsfeier aus.